Keine Werbung
Schlechtes bis gar kein Marketing
Kein Bloggerteam
Nicht 24/7 auf Social Media präsent
Keine Buchboxen
Kein Farbschnitt
Keine Gratis-Exemplare
Kein Team von Rezensenten
Unprofessioneller Auftritt auf Homepage & Social Media
Keine überzeugenden Trailer
Kein Hörbuch
Kein Lektorat / Korrektorat
Kein Verlag
Nicht im Trend
Und das ist nur ein Teil und ganz sicher nicht der O-Ton der Dinge, die ich mir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten in Zusammenhang mit meinem Release ungefragt anhören musste.
Kurzum ich bin die schlechteste Autorin, die es jemals gab und mache eigentlich alles falsch und nichts richtig.
Ja, ich habe mich bewusst gegen einige der oben genannten Dinge entschieden. Ich bin Selfpuplisherin - nicht, weil ich von allen Verlagen abgelehnt wurde, sondern weil ich mich bewusst für diesen Weg entschieden habe. Mir meine Entscheidungsfreiheit eingrenzen zu lassen, Dinge zu ändern / zu streichen / dem Trend zuliebe hinzuzufügen, über das Cover bestimmen und mir den gesamten Weg vorschreiben lassen, ist nicht, was ich möchte.
Und ja, als Selfpuplisher kommt man automatisch an Grenzen. Ich habe kein prall gefülltes Konto oder bin bereit einen Kredit aufzunehmen, um tausende Euro zu investieren, von denen jeder andere SPler weiß, dass oft nicht mal der Bruchteil davon wieder reingeholt wird.
Ich mache niemandem Vorwürfe, wenn er / sie in all diese Dinge investiert. Es ist das gute recht von jedem - ebenso es nicht zu tun.
Allerdings geht es mir gehörig gegen den Strich, wenn man per PN oder in Kommentaren deswegen als "Unfähig", "Untalentiert" oder sonst was abgestempelt wird. Selbst auf kleineren Buchvorstellungsseiten oder in Buchhandlungen habe ich nun schon gehört / gelesen, dass Bücher von SPlern entweder pauschal abgelehnt werden oder nur dann in Betracht kommen aufgenommen zu werden, wenn sie ein professionelles Lektorat / Korrektorat und Blogger vorweisen können. Was sollen diese Vorurteile? Selbst Verlagsbücher strotzen manchmal vor Fehler und Plottholes.
Aber noch frecher wird es, wenn man sich von Fremden Damen und Herren über Social Media PNs anhören darf, dass man niemals über einen Rezi-Stern hinauskommt oder das Buch niemals mehr wie zwei Leser findet, weil man ja keine Bloggertour hatte oder keine zig Euro in Werbung und Marketing investiert hat. Dabei sind die Gründe, weshalb man womöglich keine Werbung geschaltet hat oder auf Social Media direkt nach Release inaktiv war, total egal.
Das mancher sich nicht immer aussucht, warum er etwas tut oder nicht tut, ist egal. Dass das Leben einem von jetzt auf gleich den Boden unter den Füßen weggerissen hat, ist einerlei. Man hat keine Werbung gemacht. Keine Blogger, keine Aktivität auf Social Media. Man steht also eigentlich gar nicht hinter seinem Buch.
All diese Leute, von denen ich mir solche und andere Dinge anhören musste, wurden ohne Diskussion direkt blockiert und zum Teil sogar gemeldet (ja, achtet auf eure Ausdrucksform).
Ihr kennt mein Leben nicht. Kennt das Leben anderer (Selfpuplisher) Autor:innen nicht. Also hört verdammt nochmal auf, euch ungefragt auf alles und jeden zu stürzen, der in euren Augen nicht perfekt ist. Ihr seid weitaus unperfekter, denn ein solches Verhalten ist nichts als hinterhältig, beleidigend und traurig.
Wenn ihr glaubt, dass andere vielleicht etwas besser machen könnten oder ihr Fehler seht, die sie womöglich nicht sehen, warum bietet ihr dann nicht eure Hilfe an, anstatt draufzuhauen?
Der Buchmarkt ist groß. Warum ist Unterstützung und Support so schwierig?
Haben wir nicht genug und weitaus größere Probleme? Seht euch in der Welt doch einmal um. Warum lasst ihr den Leuten nicht das (vielleicht einzige), was ihnen noch Freude bereitet?
Denkt drüber nach und an all jene, die weiterhin dämlich quatschen:
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